Sennelager-Saisondebüt: Ergebnis spiegelt nicht den Verlauf der Partie wider
Teamchefs waren sich einig:
Resultat spiegelt die Partie nicht wider
Als nach gut fünfeinhalb Stunden die Auseinandersetzung der Ostwestfalen gegen Badwerk Gladbacher HTC mit einem 5:1 für die Gäste vom Niederrhein beendet wurde, gab es von beiden Teamchefs fast deckungsgleiche Analysen. „Wir haben sehr gutes Tennis gesehen, und uns fehlte letztlich das Quäntchen Glück, um am Schluss zu einem besseren Resultat zu kommen“, meinte Marc Renner. Sein Gladbacher Kollege, Henrik Schmidt, beurteilte das ähnlich: „Alle Partien waren sehr ausgeglichen. Und wenn wir Albert (gemeint Ramos Vinolas. Anm. Red.) nicht so gepusht hätten, dann hätte es nach den Einzeln 2:2 gestanden. Was nicht unverdient gewesen wäre. So sind wir am Ende sehr zufrieden, hier gewonnen zu haben. Das Hämmerling-Team hat uns schon sehr gefordert.“
Das sportliche Lob nahmen die Hausherren gerne zur Kenntnis und gehen zuversichtlich in diese Saison. „Ich kann nur sagen“, so Teammanager Ralf Hämmerling, „wir haben hier heute Weltklassetennis gesehen. Und wenn wir diese Leistungen konstant bringen, dann bin ich vom Klassenerhalt überzeugt.“ Der Liga-Auftakt in der >Stadt zur Senne< hat gezeigt, dass die internationalen ATP-Rankings auf der roten Asche fast keine Rolle spielten. Sieht man einmal von der glatten Zweisatzniederlage des 20-jährigen Jonas Forejtek gegen Mario Vilella Martinez („der spielt seit Wochen allerbestes Tennis“, so Schmidt) ab, waren in den drei übrigen Partien die Auseinandersetzungen denkbar knapp.
So überzeugte der an zwei spielende Tscheche Zdenk Kolar (ATP 223) auf Seiten Hämmerlings in der Partie gegen den Slowaken Andrej Martin (ATP 111). Hohes Tempo von der Grundlinie bevorzugten beide Profis, doch das variantenreichere Spiel bot der Gastgeber. Rund 101 Minuten dauerte das Match an und der Zweisatzsieg bedeutete ein 1:1 Zwischenergebnis. Dies war dann aber auch schon der einzige Punktgewinn. Geburtstagskind Daniel Cukierman (ATP 805) musste sich dem 35-jährigen Routinier Lukas Rosol (ATP 204) geschlagen geben. Sehenswertes Tennis boten die beiden topgesetzten Spieler. Dies gilt sowohl für den Spanier Albert Ramos-Vinolas (ATP 39), der immerhin schon das ATP-Ranking 17 innehatte, als auch für den Gastgeber Kasper Zuk (ATP 168).
Der 22-jährige polnische Davis Cup-Spieler zeigte keinerlei Respekt vor dem großen Namen und spielte unbekümmertes und variantenreiches Tennis. Letztlich nutzte ihm das nichts, denn nach knapp zwei Stunden hatte der aus Barcelona stammende Linkshänder im Matchtiebreak den dritten Punkt für den Deutschen Meister des Jahres 2016 geholt. Die Niederlage besiegelten die Badwerk-Duos Lukas Rosol/Tim Sandkaulen und Andrej Martin/Robin Haase. Was in Erinnerung bleibt: Schön, dass die Tennis-Bundesliga mit dem Slogan „Weltklassetennis im Club“ tatsächlich wieder auf den Courts zurück ist.
Bildzeile: Die Geburtstagstorte für Daniel Cukierman (von links) von Marius Kur und Marc Renner im Team Hämmerling TuS Sennelager blieb an diesem Tag sein einziges Geschenk. © Agentur Klick